PWG-Grundkurs 11 Französisch gewinnt 1.000 € bei Chanson à l’école
„Sie alle beglückwünsche ich! Ich beglückwünsche Sie zunächst, jung zu sein, man braucht ja nur die Flamme in Ihren Augen zu beobachten, […] um überzeugt zu sein, daß diese Begeisterung Sie zu den Meistern des Lebens und der Zukunft auserkoren hat.“ Mit diesen Worten beginnt der ehemalige französische Präsident Charles de Gaulle am 9. September 1962 seine „Rede an die deutsche Jugend“ in Ludwigsburg. Darin richtet er sich an die jungen Deutschen und appelliert an sie, die deutsch-französische Freundschaft, Europa und somit auch die Welt nachhaltig zu verändern und zu gestalten. Nicht passender könnten also diese Anfangsworte für den Grundkurs 11 Französisch gewählt sein, der bei Chanson à l’école nun 1.000 € gewonnen hat.
Zusammen mit ihrer Französischlehrerin Saskja Weber nahmen die Schüler/-innen an dem zum 60. Jahrestag des Elyséevertrags gegründeten Sonderwettbewerb ChansonPolitique teil. Dieser richtete sich an die Französisch-Oberstufenkurse im Saarland und nahm Bezug auf die Rede de Gaulles. Sie sollte von den Schülern/-innen neu und modern interpretiert werden. Mit der Unterstützung von Thomas Berger und Eric Paulus drehte der Grundkurs dazu ein Video, das eine aktuelle Antwort auf die Frage nach der deutsch-französischen Freundschaft liefern sollte.
Im Stil der bekannten „Monsieur Claude“-Filme (auf Französisch „Qu’est-ce qu’on a fait au Bon Dieu?“) knüpften die Schüler/-innen an die deutsch-französische Geschichte als ‚Liebesgeschichte mit Anfangsschwierigkeiten‘ an: Die Französin Marianne de Gaulle und der Deutsche Michel Adenauer verlieben sich während eines OFAJ-Praktikums ineinander und verloben sich schließlich. Als Marianne Michel ihrem Vater vorstellen will, ist dieser außer sich – und zwar nicht vor Freude. Die jeweiligen Eltern treffen sich dennoch im Restaurant, um die anstehende Hochzeit zu planen. Dort geraten die Väter aneinander: Sie werfen mit Klischees über Deutschland und Frankreich um sich und können sich nicht einigen. Vom Streit der Elternteile betroffen beschließt Marianne verzweifelt, die Hochzeit abzusagen. Da erst raufen sich die Väter zusammen und vertragen sich. Die Hochzeit kann stattfinden (auf Deutsch und Französisch versteht sich). Die Väter de Gaulle und Adenauer unterzeichnen als Trauzeugen die Heiratspapiere und verkünden ihren Stolz, aber auch einige Appelle an das frisch vermählte Paar. Während der Feier liegen sich dann selbst die Väter am Ende versöhnt in den Armen…
Geschickt verbunden mit Zitaten aus der „Rede an die deutsche Jugend“ zeigt der Kurzfilm, wie aus den einst verfeindeten Ländern Freunde und sogar ein „couple franco-allemand“ wurde. Ausgehend von der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages beginnt diese ‚Ehe‘, die wie jede ihre Höhen und Tiefen kennt. Auch Uneinigkeiten gehören immer mal wieder dazu. Doch die Jugend von damals hat seitdem viel erreicht: Heute können wir problemlos die Grenzen überschreiten, sogar im anderen Land studieren oder arbeiten. Wir finden die kulinarischen Spezialitäten in Restaurant und Supermarkt. Unsere heutige Jugend lernt in der Schule die jeweilige Sprache. Auch deutsch-französische Pärchen entstehen, egal ob durch Austauschprogramme, in der Arbeitswelt oder beim Bäcker nebenan. Denn letztlich sind es diese entstandenen Freundschaften und die Liebe, welche die beiden Länder langfristig vereinen und an denen die (zukünftige) Jugend ihren Großteil beiträgt. Sie sorgen dafür, dass die noch altbekannten Vorurteile bald der Vergangenheit angehören und nur noch die Gemeinsamkeiten zählen. Sie bewirken ‚im Kleinen‘, dass auch ‚im Großen‘ ein Miteinander in Zukunft nicht verloren geht. Daran muss aber beständig gearbeitet werden, wie an einer Ehe, gerade in schweren Zeiten (Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg,…). Selbst wenn noch nicht alle Brücken zum anderen Land gebaut sind, wären die beiden Gründerväter de Gaulle und Adenauer wohl heute stolz auf vieles, was erreicht worden ist.
Nicht zuletzt durch das Einstudieren des Chansons „Sang pour sang“ von Johnny Hallyday entstand so ein wunderbares Werk, das nun mit einem Preisgeld ausgezeichnet wurde.
Wie einst Charles de Gaulle beglückwünschen wir an dieser Stelle die jungen deutschen Schüler/-innen und hoffen, dass sie nie ihre Begeisterung für die französische Sprache und Kultur verlieren!
Ausgezeichnet beim Wettbewerb "Chanson a l'ecole": PWG-Gk Französisch 11 (Frau Weber)