"Tag der Technik@school" am PWG: Pilotprojekt begeistert die Schülerinnen und Schüler

Ein ganzer Schulmorgen im Zeichen der Wissenschaft und Technik statt Unterricht nach Plan: Für die rund 800 Schülerinnen und Schüler des Peter-Wust-Gymnasiums Merzig (PWG) gab es beim „Tag der Technik“ einen Tag lang spannende Einblicke in die Welt der Wissenschaft und Technik statt des üblichen Unterrichts. Das Merziger Gymnasium war Pilotpartner bei einem einzigartigen Angebot der Ingenieurwissenschaft im Saarland. Und die hochkarätige Veranstaltung wurde ein voller Erfolg. Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich verschaffte sich bei einem Rundgang mit dem Organisationsteam einen Eindruck von dem Angebot.

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich nach ihrem Rundgang zusammen mit (v.l.n.r.) Benjamin Brück, Schülerforschungszentrum Saarlouis, Prof. Dr. Andreas Schütze, Vorsitzender VDE Saar, PWG-Schulleiter Andreas Brust und Alexander Leuck, Stellvertretender Schulleiter PWG  © W. Klein/ Landkreis Merzig-Wadern

Über 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler waren beim ersten "Tag der Technik@school" in Merzig vor Ort und eröffneten einen Schultag lang spannende Einblicke in Forschung und Studium. Mit einem großen Programm mit Science Rallye, Kurzvorträgen, Experimentierworkshops und Hightech zum Staunen startete die Pilotveranstaltung am 15. Dezember am PWG.

Während der „Tag der Technik“ bisher eine zentrale Veranstaltung in Saarbrücken gewesen war, gehen die Initiatoren nun einen neuen Weg: „Wir wollen mit diesem Format direkt an den Schulen noch mehr Schülerinnen und Schüler für Technik begeistern und ihnen die vielfältigen Berufsperspektiven aufzeigen, die sich hier auftun. Wir brauchen künftig mehr Ingenieurinnen und Ingenieure, um den großen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen“, sagt Andreas Schütze, Messtechnik-Professor an der Universität des Saarlandes und Vorsitzender des VDE Saar, der den Tag der Technik seit 2017 organisiert.

Beim Tag der Technik @ School am PWG waren  neben der Universität des Saarlandes und der htw saar auch das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik ZeMA, das Fraunhofer IZFP, die ASW-Berufsakademie Saarland und das Schülerforschungszentrum Saarlouis mit im Boot. Die saarländischen Bezirksvereine der Ingenieurverbände VDI und VDE sind die Initiatoren des „Tags der Technik“. Und das Angebot am PWG war hochkarätig:

Für die Klassenstufen fünf bis sieben gab es eine Science Rallye: Hier konnten die Schülerinnen und Schüler an zwölf verschiedenen Stationen tüfteln und mit einer Mischung aus Geschicklichkeit, Geschwindigkeit und Cleverness Punkte sammeln, die auf Laufkarten verbucht wurden.  Die beste Klasse jeder Stufe wurde am Ende des Schultags ausgezeichnet und erhielt jeweils einen vom VDI Saar gespendeten Preis im Wert von €250.

Um die Faszination Technik ging es für die Klassenstufen acht bis zehn in Experimentierworkshops und Vorträgen. Wie smarte Materialien eine völlig neue Kühl- und Heiztechnik möglich machen und zur Energiewende und mehr Nachhaltigkeit beitragen, zeigte Professor Paul Motzki, der an der Universität des Saarlandes und am ZeMA forscht: Er gab Einblicke in das neue Forschungsgebiet der Elastokalorik, in dem die Saarbrücker Forscherinnen und Forscher führend sind. Die Frage „Warum machen Menschen Fehler?“ stand im Mittelpunkt eines interaktiven Workshops zum menschlichen Entscheidungsverhalten, den htw saar-Professorin Susan Pulham hielt. Professor Matthias Nienhaus von der Universität des Saarlandes sprach über elektrische Antriebe im menschlichen Körper und zeigte auf, was in die Welt der Phantasie gehört und was bald schon Realität sein wird. Was 3D-gedruckte Bauteile mit Schweinen gemeinsam haben, erklärte Dr.-Ing. Sarah Fischer vom Fraunhofer IZFP.

In Workshops konnten die Schülerinnen und Schüler selbst experimentieren: So lernten sie metallene Muskeln und Nerven aus (Nickel-)Titan und die Technologie von Smartphone-Sensoren kennen und löteten selbst eine Platine. Sie erfuhren, wie Mensch und Roboter zusammenarbeiten. Mit Experimenten erhielten sie Einblick in Themen wie Wind- und Solarenergie, Wasserstoff, Fahrzeug-Konstruktion oder Elektromotoren. Außerdem kamen sie durch Versuche rund um Ultraschall, Magnetik und Thermografie dem Verborgenen auf die Spur.

In der Aula des Gymnasiums gab es eine interaktive Ausstellung unter anderem mit neuartigen Roboterarmen, die mit intelligenten Materialien funktionieren und Makromodellen von Mikrosensoren. Auch ging es um 3 D-Druck von Kunststoffen und Metallen, einen Golf-Caddy mit integriertem Antrieb sowie Ultraschallsensoren und Kameras zur Farberkennung.

Für die elften Klassen standen Vorträge auf dem Programm mit Informationen zu Studienangeboten in den Ingenieurwissenschaften, Juniorstudium, Schülerbetriebspraktikum IngFo und zum kooperativen Studium von Universität des Saarlandes, htw saar und der Akademie der Saarwirtschaft. Studierende und ein Absolvent der Universität berichteten über ihre Erfahrungen aus Studium und Praxis und beantworteten die Fragen.

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich konnte  sich bei einem ausgiebigen Rundgang durch die Stationen und Workshops selbst ein Bild vom attraktiven Angebot am „Tag der Technik“ überzeugen. Nach ihrem Besuch zeigte sich die Landrätin beeindruckt von der Initiative: „Den Schülerinnen und Schülern wurde ein spannender Tag geboten, der über das alltägliche Lernen im Unterricht hinausgeht. Das macht den Tag zu etwas Besonderem – insbesondere, weil das Peter-Wust-Gymnasium als erste saarländische Schule für solch ein dezentrales Konzept ausgewählt wurde“.

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich im Gespräch mit Schülerinnen bei einem der Workshops © W. Klein/ Landkreis Merzig-Wadern

Professor Dr. Andreas Schütze, der das ambitionierte Projekt in Kooperation mit dem Peter-Wust-Gymnasium als Hauptorganisator betreute, zog ebenfalls ein positives Fazit: „Es war eine rundum gelungene Pilotveranstaltung, es gab viel positives Feedback von den Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften, aber eben auch von den Referent:innen, Ausstellern und Workshopanbietern. Das zeigt mir vor allem, dass es eine super Zusammenarbeit war und auch das Peter-Wust-Gymnasium sich mit großem Engagement dem Tag der Technik verschrieben hat, dafür mein großes Dankeschön.“

Besonders begeistert waren die jüngsten Jahrgänge vom „Tag der Technik“ an ihrer Schule: „Die Stationen der Science Rallye haben alle Spaß gemacht, obwohl es auch Aufgaben gab, bei denen es nicht sofort geklappt hat.  Gut war es, dass man sich selber aussuchen durfte, was man gerade machen möchte“, berichtet Felix Thewes, Schüler der 5a.

Verantwortlich für die abwechslungsreichen Stationen der Rallye war Benjamin Brück vom Schülerforschungszentrum Saarlouis. Auch er zeigte sich angetan vom Pilotprojekt am PWG: "Alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sind mit großem Ehrgeiz, Teamgeist und tollen Ideen an die Aufgaben der Science Rallye herangegangen. Es war wirklich beeindruckend, wie viel Engagement und Begeisterung sie gezeigt haben."

Schülerinnen bei einer Station der „Science-Rallye“: Turmkonstruktion mit Wäscheklammern © A. Brust/ PWG Merzig

Großen Anteil am Erfolg der Aktivitäten für die Mittelstufe hatte die Entscheidung, im Vorfeld die Schülerinnen und Schüler darüber entscheiden zu lassen, an welchen Workshops sie teilnehmen wollten. „Die Wahl der Workshops war schon mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden. Es war uns aber wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler je nach individuellen Interessen ihre eigenen Schwerpunkte setzen konnten“, erklärt Alexander Leuck, der stellvertretende Schulleiter.

Kerstin Hesidens, am PWG Mathematik- und Chemielehrerin, war in ihrer Funktion als MINT-Koordinatorin Teil des Organisationsteams der Schule. Auch sie freut sich über die reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Der Tag der Technik am PWG bot die einmalige Möglichkeit, mit den Referenten/innen und Studenten/innen in direkten Kontakt zu kommen. Beeindruckend war auch die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes, dem Schülerforschungszentrum Saarlouis und allen anderen vor Ort.  Wir sollten eine solchen Tag der Technik etablieren und in einem regelmäßigen Rhythmus am PWG anbieten. Das war auf jeden Fall ein Tag, den die Schülerinnen und Schüler nicht vergessen werden und der gezeigt hat, dass Wissenschaft und Technik unglaublich interessant sind.“

Für den Schulleiter des Peter-Wust-Gymnasiums, Andreas Brust, steht fest, dass die Entscheidung, einen „Tag der Technik“ an seiner Schule zu organisieren, die richtige war:

„Ich finde, wir sind heute unserem Anspruch als „MINT-freundliche Schule“ in bester Weise gerecht geworden und konnten unseren Schülerinnen und Schülern in Partnerschaft mit Professor Schütze und der VDE  ein einzigartiges Angebot zum Thema Wissenschaft und Technik machen. Ich war schon nach den ersten Gesprächen von den Ideen der Initiatoren begeistert und ich freue mich, dass es sich wirklich gelohnt hat, als Pilotschule eines neuartigen „Tags der Technik“ an den Start zu gehen. Die Rückmeldungen unserer Schülerinnen und Schüler waren sehr positiv. Der „Tag der Technik“ hat ein ganz wichtiges Ziel erreicht: Es wurde erfahrbar, dass die Beschäftigung mit Wissenschaft und Technik richtig Spaß machen kann und auch „cool“ ist. Die Zusammenarbeit mit Professor Schütze, Benjamin Brück und ihren Teams hat sehr gut funktioniert. Und vor allem: Die Begeisterung für Forschung und Technik der  großartigen Referentinnen und Referenten vor Ort war eindeutig hoch ansteckend.“

Der „Tag der Technik“ soll nach der erfolgreichen Pilotierung im kommenden Jahr an weiteren saarländischen Schulen stattfinden. Mehrere interessierte Schulen haben bereits bei der VDE Saar angefragt.

Der "Tag der Technik@school" in den Medien:

Einen guten Eindruck von der Vielfalt der Angebote und der besonderen Atmosphäre in der Schule an diesem Tag vermittelt ein Film, der im Auftrag des VDE Saar erstellt wurde. Interessante Einblicke bietet auch die Kurzberichterstattung des SR.

VDE-Film "Tag der Technik@school"

Bericht im SR-Fernsehen (Aktueller Bericht vom 15.12.2022, ab Minute 20:42)

Weitere Stimmen zum ersten "Tag der Technik@school":

Noah Spratte, Klasse 8dn

„Ich weiß jetzt tatsächlich, wie eine Wasserstoff-Zelle aufgebaut ist und wie ich mit einer Wasserstoff-Zelle umgehen kann, um Strom zu erzeugen.“

 Annika Lorenz, Klasse 10dn

„Mir haben die Roboter-Programmierungen besonders gut gefallen. Und dass man das Theoretische aus dem Unterricht im Workshop anwenden konnte.“

 Leila Lohmann, Klasse 9dn

 „Ich finde es wirklich richtig krass, dass so viele Professorinnen und Professoren von der Uni zu uns ans PWG kommen, um uns etwas beizubringen. Vielleicht können sie uns die Dinge tatsächlich noch ein bisschen besser erklären als unsere Lehrkräfte, weil sie sich noch mehr damit beschäftigen.“

Impressionen

Schülerinnen und Schüler bei Workshop zum Thema Infrarot-Messungen/ Thermografie © A. Brust/ PWG Merzig

Sensortechnik mit Löt-Workshop    © A. Brust/ PWG Merzig

Schülerinnen und Schüler experimentieren  im Workshop „Wasserstoff als Energieträger: Elektrolyse und Brennstoffzelle“ © A. Brust/ PWG Merzig

Aha-Effekt im Workshop „Wasserstoff als Energieträger: Elektrolyse und Brennstoffzelle“ – Stromerzeugung nach dem Prinzip Brennstoffzelle   © A. Brust/ PWG Merzig

Ausstellungsstation zum Thema Tesla-Transformator, Magnetfeld-Experimente und Handyladestation mit Kurbelprinzip  © A. Brust/ PWG Merzig

VR-Schweißsimulation – Mitmachstation in der Aula   © A. Brust/ PWG Merzig

„Science-Rallye“ – Schülerin der Klasse 6 hat die Aufgabe „Bierdeckelhaus – Baue in möglichst kurzer Zeit ein Haus aus Bierdeckeln“ erfolgreich absolviert    © A. Brust/ PWG Merzig

Schüler experimentieren am PC zum Thema „Intelligente Steuerungen“   © A. Brust/ PWG Merzig

Demonstration aus dem Bereich Materialwissenschaften: 3D-Druck von Kunststoffen und Metallen  © A. Brust/ PWG Merzig

 

 

 

Joomla 1.6 Templates designed by Joomla Hosting Reviews
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Datenschutzerklärung Ok Ablehnen