Die Klassengemeinschaft stärken in Zeiten von Corona - Orientierungstage 8. Klasse am PWG
Die Corona Pandemie stellt Schulen vor viele Herausforderungen. Der Schulalltag ist geprägt durch Hygienemaßnahmen, Abstandsregeln und Masken.
Wie können wir in einer Zeit, in der soziale Distanz und Abstandsregelungen wichtige Maßnahmen sind, trotzdem die Teamfähigkeit und sozialen Kompetenzen einer Klasse fördern und stärken?
Schon seit einigen Jahren sind die Orientierungstage der neu gebildeten Lerngruppen der Klassenstufe 8 wichtiger Bestandteil des pädagogischen Konzeptes des Peter-Wust-Gymnasiums Merzig (PWG).
In Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus Merzig, welches auch dieses Jahr freundlicherweise seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, und unter der Leitung von Rebecca Leipziger (Schulseelsorgerin und Evangelische Religionslehrerin am PWG) sowie der jeweiligen Klassenlehrkräfte konnten auch dieses Jahr die Orientierungstage erfolgreich absolviert werden. Auch wenn sie unter besonderen Bedingungen und unter strenger Einhaltung der Corona-Regelungen stattfanden.
Durch die Fächerwahlmöglichkeiten am Ende der Klassenstufe 7 setzen sich im folgenden Schuljahr die 8er-Klassen neu zusammen. Ziel der Orientierungstage ist es, nach der ersten Kennenlernphase am Beginn des Schuljahrs die Schülerinnen und Schüler in der Herausbildung einer lebendigen und solidarischen Klassengemeinschaft aktiv zu unterstützen. Vor allem sollen die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Orientierungstage die Möglichkeit haben, die neue Klassenatmosphäre und -situation gemeinsam zu reflektieren und gegebenenfalls Strategien für eine Verbesserung der Situation zu entwickeln.
Da Teamfähigkeit und Zielorientierung auch für den Unterricht wichtige Kompetenzen darstellen, spielten Kooperationsspiele in den vergangenen Jahren während der Orientierungstage eine zentrale Rolle. Dies sollte auch dieses Jahr in den Fokus rücken, jedoch mussten wir einige Spiele ersetzen, weil sie sich nicht mit den Corona-Regelungen vereinbaren ließen.
Es galt also eine gute Mischung zu finden, die beides ermöglichte: dass man als Gruppe zusammenfindet und gemeinsam ein Ziel erreicht und gleichzeitig den nötigen Abstand wahrt, um die erforderlichen Regeln zur Pandemiebekämpfung einzuhalten. So gehörten beispielsweise das Masketragen über den gesamten Zeitraum, regelmäßiges Stoßlüften und Händedesinfizieren zu den Routinen der Orientierungstage ebenso dazu wie das gemeinsame Sammeln von Erfahrungen und Spaß haben als „neue“ Klassengemeinschaft.
Zu Beginn galt es über eine witzige und ausgedachte Schlagzeile, die jeder über sich verfassen sollte, mehr über seine Mitschülerinnen und Mitschüler in Erfahrung zu bringen. Im Anschluss folgte eine Übung zur Selbst- und Fremdwahrnehmung. Mit dem Spiel „Tiermatrix- Welches Tier bist du?“ sollten alle Teilnehmer für sich selbst sowie für zwei weitere Mitschüler ein Tier heraussuchen, welches die Person besonders gut charakterisiert. Das förderte die Phantasie und schaffte ein Klima der Wertschätzung in der Klasse. Alle Beteiligten hatten viel Spaß mit den zum großen Teil sehr kreativen und witzigen Vorschlägen der Klassenmitglieder. So gab es beispielsweise Mäuschen mit piepsiger Stimme, bärenstarke Grizzlys mit zusätzlichem Kuschelfaktor, vorwitzige Frettchen und intelligente Blauwale.
Anschließend folgte der Themenblock Kommunikation. Hier konnten die Teilnehmer erproben, wie gut sie Anweisungen geben bzw. annehmen und umsetzen können. Das “Bauspiel“ zeigte auf einfache Weise, wie schnell man aneinander vorbeiredet, auch wenn man sich eigentlich sicher ist, den anderen zu verstehen. Untermauert wurde die Vorstellung einer besseren Kommunikation mit dem Modell des Psychologen Friedemann Schulz von Thun „Die vier Seiten einer Nachricht.“ Im Anschluss daran erfolgte eine Reflektion über Aspekte, die hinderlich oder förderlich für eine gute Klassenatmosphäre sind. Dabei waren sich die Teilnehmer meist schnell einig und konnten über mögliche Lösungsstrategien diskutieren.
Besonderer Abschluss des Tages war das Spiel „Tower of Power“. Dabei konnte die Lerngruppe ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Es ging darum, dass „alle an einem Strang“ ziehen, um einen Turm aufzubauen. Der Jubel der jeweiligen Lerngruppe war groß, als sie die Aufgabe gemeinschaftlich erfolgreich absolviert hatten.
Durch die tollen Freizeitmöglichkeiten im Jugendhaus, wie den Billardtisch, den Fußballkicker oder den Außenbereich mit Halfpipe konnten die einzelnen Lerngruppen auch in der Pause als Klasse zusammenwachsen und ganz ungezwungen miteinander agieren, anders als im Unterricht oder den Schulpausen. Dies wurde von allen Gruppen als sehr positiv empfunden und lobend erwähnt.
Es waren tolle vier Tage, die gezeigt haben, dass wir auch in einer besonderen Zeit wie dieser auf andere Art und Weise den Zusammenhalt stärken können. Trotz sozialer Distanz auf physischer und räumlicher Ebene können wir „soziale Nähe“ erleben und fördern.
(Text: Katja Schmitt/ Rebecca Leipziger)
Teamplay stand im Vordergrund bei den Orientierungstagen 8