LIE DETECTORS - PWG-Schülerinnen und –Schüler lernen kritischen Medienkonsum
Fake News oder Tatsache? Über alle Medienkanäle kommen Kinder und Jugendliche in Kontakt mit verschiedenen Formen von Desinformation, die als solche meist nicht zu erkennen sind. Auch unsere Schülerinnen und Schüler werden über ihre Internet-Aktivitäten täglich mit manipulativen Inhalten konfrontiert, ohne es zu merken. Im Rahmen seines Medienkonzeptes will das Peter-Wust-Gymnasium solche Probleme aufgreifen und die Jugendlichen in ihrer Medienkompetenz stärken.
In den 9er-Klassen des PWG wurde bereits vor den Weihnachtsferien der Workshop der LIE DETECTORS durchgeführt, eine zweite Runde folgt im März/ April. Bei den LIE DETECTORS handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation von professionellen Journalistinnen und Journalisten aus ganz Europa, die Kindern und Jugendlichen dabei helfen, manipulative Inhalte in ihren Instagram-, Snapchat- oder Whatsapp-Konten zu erkennen. Die jungen Medienkonsumenten sollen ermutigt werden, ein eigenes Urteilsvermögen zu entwickeln und Nachrichten jeglicher Art kritisch zu betrachten.
Die Workshops für die 9er-Klassen wurden von Journalistinnen und Journalisten des Saarländischen Rundfunks geleitet. Dabei erfuhren die Schülerinnen und Schüler zunächst vieles über die Hintergrundarbeit von Journalistinnen und Journalisten: das Recherchieren, Überprüfen der Quellen und das Absichern der Korrektheit einer Nachricht. Der Saarländische Rundfunk hat einen Ethik-Kodex entwickelt, an dem sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orientieren.
Im Anschluss an diesen theoretischen Hintergrund journalistischen Arbeitens konnten die Jugendlichen dann in interaktiven Modulen lernen, mit welchen Methoden sie die Echtheit einer Nachricht im Internet überprüfen können. Das Googeln der Web-Adresse etwa gibt Aufschluss über die Seriosität einer Quelle. Unerlässlich beim Bewerten von Inhalten im Netz ist aber immer der gesunde Menschenverstand.
Auch die Beeinflussung durch Fotos und Filmaufnahmen wurde in den Workshops thematisiert. So kann bereits eine andere Perspektive desselben Motivs die Wahrnehmung und Deutung manipulieren. Besonders eindrücklich wirkte ein Film, der zu Beginn einen Überfall zu zeigen schien, bei dem ein Mann einen anderen körperlich angeht. Erst im weiteren Verlauf wurde deutlich, dass der vermeintliche Überfall in Wirklichkeit eine Rettungstat war, bei dem das „Opfer“ von herunterfallendem Baumaterial geschützt wurde. Nur im Gesamtzusammenhang wurde das tatsächliche Geschehen erkennbar.
Für die Schülerinnen und Schüler waren insbesondere die eigenen Reaktionen auf die manipulativen Inhalte aufschlussreich und motivierten sie dazu, aufmerksamer und weniger vertrauensvoll mit Nachrichten umzugehen. Die LIE DETECTORS bringen es anschaulich auf den Punkt: „Auf der ganzen Welt bringt man Kindern bei, keine Süßigkeiten von Fremden anzunehmen.“ Genauso misstrauisch sollten die Jugendlichen auch mit Nachrichten von Fremden umgehen und nicht alles „schlucken“, was man ihnen vorsetzt.
Ihrem Ziel, die Schülerinnen und Schüler zu „Lügendetektoren“ und kritischen Medienkonsumenten heranzubilden, sind die LIE DETECTORS mit ihren Workshops am Peter-Wust-Gymnasium ein gutes Stück nähergekommen.
Weitere Informationen: https://lie-detectors.org/de/