Jugend jazzt Wettbewerb, Bingen 2011

Jugend Jazzt Wettbewerb – Landesentscheid Südwest – Mit Skoda Preis… das klingt wie Musik in unseren Ohren.
Am 25.06.2011 haben wir uns bereits sehr früh auf die Reise nach Bingen an den Rhein gemacht um an diesem vielversprechenden Wettbewerb teilzunehmen.

Als einzige Band aus dem Saarland fühlten wir uns schon ein bisschen als Außenseiter unter den ganzen Rheinland-Pfälzern, zumal auch der Bundessieger des letzten Wettbewerbs aus Rheinland-Pfalz stammte. Es hieß sich also gegen eine starke Konkurrenz durchzusetzen. Landes-Musikgymnasien, junge Amateurbands und der Bundessieger des Vorjahres waren vertreten. Alles in allem eine große Herausforderung, die uns schon etwas ehrfürchtig machte.
Um 7 Uhr morgens starteten wir von Merzig nach Bingen und waren zweieinhalb Stunden später am Bestimmungsort, wo wir in Windeseile die Instrumente ausluden, uns warmspielten und dann zur Bühne auf dem Bürgermeister-Neff-Platz inmitten der Fußgängerzone gingen (mit Verstärkern auf Sackkarren und den Instrumenten in der Hand).
Wir waren die erste Band an diesem Morgen und hatten die schwierige Aufgabe nicht nur den Eisbrecher für das Publikum zu machen, sondern auch die 4-köpfige Jury, bestehend aus Professoren der jazzorientierten Musikhochschulen, zu überzeugen. Also: mit Mut ran an die Sache und mit der größten Überzeugung unseren Auftritt spielen!
Unser erstes Stück war (als Pflichtstück für ein Beispiel aus der Swing-Ära) „In the Mood“, der Klassiker der Glenn Miller Band, den jeder kennt und jeder liebt. Herr Sauer zählt ein und die Band swingt los. Jonas Müller (Tenor) und Andreas Baerle (Alt) wetteifern abwechselnd im Saxophon-Chorus und Johannes Kochems legt im Trompetensolo richtig los.

Unser nächstes Stück ist aus der Sparte Latin-Jazz und heißt „Cantaloupe Island“, ein mitreißender und unheimlich grooviger Titel bei dem die Band die anfängliche Aufregung komplett verdrängt hat und richtig lässig jazzt. (Zitat der Jury: „Die Band groovt sehr gut zusammen…, akurate Stops und genaue Einsätze überzeugen hier“). Auch hier glänzen Jonas Müller und Johannes Kochems mit rhythmisch packenden Soli, die mit der Leichtigkeit des lateinamerikanischen Feelings vorgetragen wurden.
Das letzte Stück im Wettbewerbsprogramm ist unser Paradestück „The Jazz Police“, ein Rock-Jazz Titel, den wir genau wie „Cantaloupe Island“ noch nicht sehr lange im Programm haben, der aber allmählich zu unserem Favoriten avanciert. Bereits nach den mitreißenden, eröffnenden Takten merkt man am begeisterten Mitklatschen des Publikums, dass dieser Titel nicht nur uns sofort in seinen Bann gezogen hat, sondern echtes „Hitpotential“ besitzt. Die rasanten Melodien und Phrasen sind eingängig und mit ein bisschen Phantasie kann man sich leicht in eine heiße Verfolgungsjagden von Kojak quer durch New York hineinversetzt fühlen. Als Solisten treten wieder Andreas Baerle und Jonas Müller an den Saxophonen ins Rampenlicht und präsentieren verwegene und trickreiche Solopassagen.

Mit diesen drei Titeln endete unser offizieller Wettbewerbsbeitrag, doch der tosende Applaus der Zuschauer fordert eine Zugabe, die – wie könnte es anders sein – kein anderer Titel als die inoffizielle Hymne der Band und des PWG ist: „Cleveland Rocks“. Mit diesem Titel drehen wir noch einmal auf, spielen uns richtig frei und direkt in die Herzen der Zuschauer und auch ein bisschen der Jury, die am Ende des Wettbewerbs voll des Lobes ist und mehrfach betont, dass die Band großes Potential birgt und wir „auf jeden Fall weitermachen müssen“. Natürlich geben sie uns einige hilfreiche Tipps mit auf den Weg, wie wir uns weiter verbessern können und verraten uns insgeheim, dass wir von der Präsentation unseres Auftritts (Bühnenshow, Bandkleidung, Banner) nur knapp am Zusatzpreis der Volksbank für das Auftreten der Bands vorbeigegangen sind.
Den Rest des Tages verbrachten wir damit, den anderen Wettbewerbsteilnehmern zu lauschen oder quer durch Bingen zu schlendern, wo an jeder Straßenecke ein Jazzensemble im Rahmen des Festivals „Bingen swingt“ spielte, bevor wir uns um 19.00 Uhr nach der Jurybesprechung auf die Heimreise begaben.
Das Fazit dieses Tages kann nur positiv sein: mit einem zweiten Preis haben wir einen guten Einstand gegeben und haben uns riesig darüber gefreut. Fakt ist, dass wir uns zum ersten Mal einem Wettbewerb dieser Güte gestellt haben und sehr viel positive Resonanz bekommen haben, die uns weiter motiviert mit Engagement an der Sache zu bleiben, dass wir aber auch neidlos zugeben müssen, dass der Sieger des Wettbewerbs verdient gewonnen hat und wir uns dieses Niveau als Maßstab setzen und letztendlich, dass es ein toller Tag mit vielen neuen, schönen und freudigen Eindrücken für die Band war. Denn Freude machen muss gute Musik in jedem Fall… das darf man bei dem ganzen Wettbewerbseifer auch nicht vergessen!

Dirk Sauer

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